Mit dem Kanzler auf dem Balkan


2003, als noch geblitzt wurde: Zwei Tage, drei Länder, kein Netz

Es werde um die „Festigung der Beziehungen“ gehen, hieß es. Die Slowakei, Serbien und Kroatien standen auf dem Reiseplan, formelle Kleidung anempfohlen. Drei Staatsoberhäupter und drei Regierungschefs nacheinander empfingen Bundeskanzler Gerhard Schröder auf seiner Reise in Bratislava, Belgrad und Zagreb, zu einer Zeit, als das Funknetz noch recht löchrig war und man noch nicht „Letters of Intent“ zeichnete, sondern einfach nur Reden hielt über die Wirtschaft, die EU und die Beziehungen, die man unbedingt irgendwie festigen wollte. Geblitzt wurde noch häufig, gedruckt später fast nichts. Nur das Foto eines neuen Geländewagens im VW-Werk Bratislava. Ohne Kanzler.